Mediation

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Wasserzeichen Organisationsberatung Jörg Verse

Mediation

Das Format zur Bearbeitung von Konflikten

Was ist Mediation?

Mediation ist ein Verfahren zur Vermittlung in Konflikten, in dem es vor allem darum geht Beziehungen zu erhalten und nicht darum Recht zu haben.

Konflikte werden stets negativ betrachtet und wer sich gerade in einem Konflikt befindet, leidet meist erheblich darunter. Dies schränkt die Handlungsoptionen der Betroffenen leider stark ein, denn entweder will man „gewinnen“ oder dem konfliktbedingten Stress einfach nur noch entfliehen.

Irgendwann kommen dann die Betroffenen, mit ihren Bemühungen den Konflikt zu lösen, einfach nicht mehr weiter. Eine wichtige Funktion von Konflikten bleibt meist unbeachtet:

Denn Konflikte entstehen da, wo Veränderung notwendig ist. Sie sind immer ein Signal und ein Hinweis darauf, dass sich etwas verändert hat, oder aber verändert werden muss.

Mediation versucht diesen Veränderungsbedarf zu erhellen und ihn bearbeitbar zu machen. Der Mediator gestaltet dazu einen stark strukturierten Einigungsprozess, welcher sich ganz gezielt und sehr intensiv mit den eigentlichen Interessen aller Streitparteien nachhaltig auseinandersetzt.

Während der gesamten Mediation bleiben die Teilnehmer grundsätzlich selbstbestimmt und entscheiden alles eigenverantwortlich. Das Ziel der Mediation bildet eine von allen Teilnehmern erarbeitete und von allen akzeptierte Vereinbarung, mit welcher jede der Streitparteien zum Schluß einen Gewinn erfahren soll.

Im Gegensatz zum üblichen Rechtsweg entscheidet der Mediator hier aber nicht für oder gar über die Streitparteien. Seine Kernaufgabe liegt in der allmählichen Wiederherstellung einer konstruktiven Kommunikation zwischen den Konflikt-Parteien, um dann in einen lösungsorientierten Einigungsprozess zu gelangen, der im „win-win“ enden soll.

Eine Mediation löst in der Regel nicht nur den aktuell bestehenden Konflikt auf. Sie richtet bereits während der Mediation den Blick im Interesse beider Parteien nach vorne, auf den zukünftigen Umgang im weiteren Miteinander. Mediation stärkt so spürbar die Konfliktfähigkeit und schafft die Grundlagen für eine neue „Konfliktkultur“.

Konflikte entstehen da, wo Veränderung notwendig ist.

Sie sind ein Signal und ein Hinweis darauf, dass sich etwas verändert hat, oder aber ändern muss.

Mediation

  • ist ein stark strukturiertes Verfahren
  • stellt das miteinander Reden wieder her
  • erhellt die konfliktauslösenden Veränderungen
  • macht die eigentlichen Interessen sichtbar
  • ist grundsätzlich selbstbestimmt
  • entscheidet nicht für oder über die Parteien
  • belässt den Parteien die eigene Verantwortung
  • zielt auf eine gemeinsame Vereinbarung
  • sucht am Ende die win-win-Situation

Figur mittig mit erhobenen Armen zwischen zwei Zweiergruppen
Mediation betreibt Konfliktkultur

  • da Beziehungserhalt im Vordergrund steht
  • durch Auflösen des Diktats von "Recht haben"
  • indem sie die Konfliktfähigkeit stärkt
  • durch agieren über den Konflikt hinaus
  • weil der Blick der Parteien nach vorn geht
  • zum Nutzen des zukünftigen Miteinander aller

Einsatzmöglichkeiten der Mediation

Mediation lohnt sich besonders

  • für Parteien die eng verbunden sind
  • wenn die eigene Streitlösungssuche scheitert
  • bei Konflikten in der Wirtschaft
  • für Nachfolgeregelungen in Unternehmen

zwei Dreier-Figuren-Gruppen auf Puzzleteien gegenüber stehend

Unverzichtbar ist allein die grundsätzliche Bereitschaft aller Streitparteien, den Konflikt auch offen bearbeiten zu wollen.

Mediation kann bei nahezu allen beruflichen oder privaten Konflikten weiterhelfen.

Eine Mediation ist besonders zu empfehlen, wenn die Streitparteien auch weiterhin noch miteinander auskommen müssen (Arbeitsplatz, Nachbarschaft, Familie, etc.) und wenn die eigenen Bemühungen zur Schlichtung der Streitparteien trotz aller Bemühungen nicht mehr weiter führen.

Auch wenn gerichtliche Verfahren schon aufgrund ihrer Dauer zu kostenträchtig wären, zum Beispiel im Baugewerbe, und vor allem bei Konflikten im Bereich der Wirtschaft, bei denen durch einen Konflikt langjährige gute Geschäftsbeziehungen auf dem Spiel stehen können, ist Mediation immer erste Wahl.

Ganz besonderen Nutzen bringt Mediation Familienunternehmen bei der Bewältigung einer anstehenden Nachfolgeproblematik.

Zur Teilnahme an einer Mediation sind keine besonderen Fähigkeiten erforderlich, denn der Mediator begleitet alle Beteiligten gleichermaßen unterstützend durch den Konfliktlösungsprozess.

Unverzichtbare Voraussetzung für eine Mediation ist allerdings die grundsätzliche Bereitschaft aller Streitparteien, den Konflikt auch offen bearbeiten zu wollen.

Vorteile gegenüber Gerichtsverfahren

Eine meist atemberaubende Dauer, mit oft fatalen Nebenwirkungen, und die erhebliche und teilweise schlicht unkalkulierbare Kostenbelastung durch Gerichtsverfahren, sind eigentlich längst mehr als Grund genug, alternative Verfahren zur Beilegung von Konflikten in Betracht zu ziehen.

Die Flexibilität, die Kürze und die meist spürbare Kostenersparnis gelten daher als die wesentlichen Vorteile der Mediation.

Während in einem normalen Gerichtsverfahren allein gesetzliche Prinzipien durchgesetzt werden, betrachtet die Mediation vor allem die Interessen der Streitparteien. Dies können leider auch engagierte Schiedsmänner so nicht leisten, weil auch sie naheliegenderweise eher rechts- und weniger interessenorientiert agieren.

Die Herangehensweise der Justiz ist zudem von einem „entweder-oder-Denken“ geprägt, was konsensuale Ergebnisse erschwert. Für eine Mediation jedoch, ist die Suche nach der Schuld reine Zeitverschwendung und völlig unerheblich, da selbst bei erfolgreicher Klärung der Schuldfrage, die nötige Konfliktlösung keinen Millimeter voran gekommen ist.

Figurenkreis auf Pfeilteppich je gleicher Farbe stehend
Mediation versus Gerichtsverfahren

  • Interessenaustausch - Rechte und Pflichte
  • Freiwilligkeit - Unfreiwilligkeit
  • Konflikterhellung - Sachverhaltsaufklärung
  • Perspektivenübernahme - Schuld
  • Selbstregulierung - Fremdbestimmtheit
  • Sachorientierung - Normorientierung

Gute Gründe für Mediation in der Wirtschaft

Wirtschafts-Mediation

  • beugt Konflikten bei Umstrukturierungen vor
  • sichert gute Geschäftsbeziehungen
  • ist ökonomisch sinnvoll
  • kann zeitnah starten
  • kommt schneller zu Ergebnissen
  • verbessert das Betriebsklima
  • verringert gesundheitliche Konfliktfolgen
  • sichert den Betriebsfrieden
  • schont Unternehmensressourcen
  • schafft eine neue betriebliche Streitkultur
  • ist meist hilfreicher als ein Gerichtsverfahren

Figurenkreis auf getückelten Kreissegmenten mit roter Führungsfigur

Rund 70% aller Umstrukturierungs-Projekte im Bereich der Wirtschaft scheitern an Konflikten und zwischenmenschlichen Querelen.

Konflikte zeigen hier umfangreiche negative Folgen, finanziell und gesundheitlich, da ungelöste Konflikte grundsätzlich Ressourcen des Unternehmens, meist in Form von Energie und Arbeitszeit, verbrauchen. Ein ausgeprägter Konflikt kann die Produktivität ganzer Einheiten einer Organisation stark gefährden. Solche intergruppalen Konflikte haben spürbare Auswirkungen.

Zum Alltag gehören leider auch Konflikte mit guten Geschäftspartnern. Häufig haben beide Seiten in den Aufbau dieser Geschäftsbeziehung schon viel investiert. Wird aber im Konfliktfall die Lösung über den Rechtsweg gesucht, ist die Geschäftsverbindung zumeist verloren. Mediation kann dies aufgrund seiner eigenen Herangehensweise meist verhindern.

Bereits im Mediationsprozess wird der Blick schon weiter nach vorne gerichtet, auf den zukünftigen Umgang der Streitparteien miteinander. Für Mediation im Bereich der Wirtschaft spricht deshalb, neben ökonomischen Gründen, auch die Verbesserung des Betriebsklimas, die Initiierung einer neuen Streitkultur, sowie die zahlreichen Vorteile gegenüber einem Gerichtsverfahren.

Mediation zur Nachfolge in Familienunternehmen

Nur jedem zweiten Familienunternehmen gelingt bei der Regelung der Nachfolge ein reibungsloser Generationswechsel, aber in vielen Unternehmen wird dies die Kontinuität oder die weitere Existenz stark gefährden.

In den kommenden Jahren stehen weit über 600.000 Familienbetriebe vor diesem Schritt. Und die entstehenden Unklarheiten im Ablauf der Übergabe an die nächste Generation, verursachen immer zahlreiche Probleme: existenzielle Verunsicherung der Mitarbeiter, Schwierigkeiten mit den Banken, Einbußen der Arbeitsqualität und Störungen des Familienfriedens stören den regulären Arbeitsablauf.

Sowohl die heftige psychosoziale Dynamik des Ablösungsprozesses, als auch die Vermeidung von Diskontinuitäten bei der Unternehmensentwicklung, verlangen zwingend nach einer qualifizierten Beratungsleistung. Eine rechtzeitige Mediation kann hierbei vorbeugend helfen, die anstehenden Schritte der Unternehmensnachfolge einvernehmlich, rechtzeitig und angemessen zu vollziehen.

hand-shake vor Business-Gebäude

Zu den Kosten einer Mediation

Die Kosten hängen ab ...

  • von der Komplexität des Konfliktes
  • vom aktiven Mitwirken aller Streitparteien
  • von der erforderlichen Sitzungsanzahl
  • dem Ort der Mediation
  • einer etwaigen Beteiligung der Versicherung

angehäufte Geldmünzen

Die Kosten sollten zu gleichen Anteilen zwischen den Streitparteien aufgeteilt werden. Bei bestehender Rechtsschutz-Versicherung sollten Sie vorab klären, ob und inwieweit sich diese an den Kosten beteiligt.

Bei einem Kostenvergleich mit einer gerichtlichen Lösung, spielt der Streitwert eine große Rolle.

Wegen der gesundheitlichen Folgen eines Konfliktes, sowie der Auswirkungen eines gerichtlichen Verfahrens, sollte Ihre Entscheidung nicht nur von den Kosten abhängen.

Betrachten Sie deshalb vorab die folgenden Fragen:
- Was würde ein Fortbestehen des Konfliktes an Kosten verursachen?
- Wie stark beeinträchtigt der Konflikt bereits Wohlbefinden und Gesundheit?
- Wie würde sich eine gerichtliche Klärung auf die Beziehungen auswirken?